Amir Reza Koohestani/Mahin Sadri

Vier Menschen sind zu Tode gekommen. Vier Zeugen sind geladen und nehmen im Zentrum eines Saales Platz. Gezwungen, mit den Rücken zueinander zu sitzen, bleibt den Aussagenden der Blickkontakt untereinander verwehrt. Was diese räumliche Anordnung diktiert, nutzt der Theaterabend zu seiner eigenwilligen Dramaturgie: Nur für die ZuschauerInnen, geteilt in vier Gruppen, verdichten sich die Einzelberichte vom Tathergang zu einer Gesamterzählung, während die Sprechenden zunehmender Isolation ausgesetzt werden. Unter ihnen befinden sich zwei Mörder.
Das neueste Stück des iranischen Autors und Regisseurs Amir Reza Koohestani gleicht einer sachlichen, polizeilichen Untersuchung
und stützt sich dabei auf tatsächliche Fälle, die im Iran für Aufsehen gesorgt haben. Bilder der jungen Filmemacherin Mahin Sadri erweitern diesen Theaterabend um eine emotionale Recherche. Beides verbindet sich zu einer Reise in ein nicht zu betretendes Land: Das Innere des Menschen. Diese lässt das Paradox erleben, dass erst das Sprechen über den Tod – für die Mörder genauso wie für die Hinterbliebenen – zu einem ebenso befreienden wie beklemmenden Akt der Bewältigung wird.

Inszenierung, Bühne, Kostüme und Licht Amir Reza Koohestani Mit Attila Pesyani, Mohammad Hassan Madjouni, Baran Kosari, Mahin Sadri Sound Design Ankido Darash Video Hesam Nourani Produktionsleitung Mohammad Reza Hossein Zadeh

(19,- /diverse Ermäßigungen)
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