Toshiki Okada

In Tokio ist freie Zeit zu haben eine noch größere Sünde als in Europa. Die neue Arbeit des japanischen Autors und Regisseurs Toshiki Okada porträtiert die Tagträume, Freizeiten und Fluchtzeiten einiger junger Menschen in einer extrem kontrollierten Gesellschaft. Eine Frau sitzt an einem Sommermorgen an einem Tisch in einem Familienlokal und macht sich in einem Heft Notizen. Die Kellnerin hat erspäht, dass sie nur eine krakelige Linie zeichnet. Vielleicht denkt sie an den Mann, mit dem sie gestern aus war oder an eine Arbeitskollegin. Was würde passieren, wenn sie die freie Zeit an Stelle der übrigen Zeit setzte? Was würde passieren, wenn sie nicht zur Arbeit ginge?
In den Stücken und Inszenierungen Toshiki Okadas überkreuzen sich Episoden, erzählen SchauspielerInnen von etwas, statt es zu spielen, suchen die Figuren nach der Sprache und nach etwas, das sie sich erträumen. Sie erzählen von dem, was sie erleben und nicht erleben.

Text und Inszenierung Toshiki Okada Mit Tomomitsu Adachi, Mari Ando, Saho Ito, Kei Nanba, Taichi Yamagata, Ruchino Yamazaki.

Eine Produktion von chelfitsch Tokio in Koproduktion mit Kunstenfestivaldesarts Brüssel, Wiener Festwochen, Festival d’Automne Paris und Holland Festival Amsterdam. Mit Unterstützung von Japan Arts Fund und The Saison Foundation.

Publikumsgespräch am 6. Juni, im Anschluss an die Vorstellung in brut im Künstlerhaus. Eintritt frei.