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13. bis 16. June 2008

Wiener Festwochen in brut

Barbara Weber nach William Shakespeare

Die Lears

Ein Schauspielprojekt in deutscher Sprache

Die Familie wird naturgemäß von Gewalt zusammengehalten und bereits die Kinder der ersten Theatertragödie, Orest und Elektra, erfahren am eigenen Leib, dass der Terror zwischen Eltern und Kindern nur durch den Terror nach der Familie überboten werden kann: Dann, wenn Geschwisterhorden an ihre Stelle getreten sind und sich zerfleischen.
Die königlichen Clans werden seziert, übrig bleiben Firma und Kleinfamilie. Im Kommunismus wie im Kapitalismus, in guten wie in schlechten Zeiten leben sie verstümmelt, als standardisierte Formen tot gesagt weiter und sind – selbst wenn alle Verwandten gestorben sind und der Laden insolvent ist – doch nicht tot zu kriegen.
Barbara Weber springt in ihrer Inszenierung zwischen blutigen King-Lear-Szenarien und familientherapeutischen Maßnahmen
hin und her und zitiert andere Großfamilien herbei. Sie macht schnelles, freches Theater. Die Lears nach Shakespeare zeigt einen heutigen Familienkrieg mit vier Personen. Selbstbestimmte, aber vereinsamende Marktteilnehmer beharren auf einem nicht marktmäßig organisierten System menschlicher Bindungen und Verpflichtungen. Die junge und viel gefragte Regisseurin ist ab der Spielzeit 2008/09 Leiterin des Theater am Neumarkt in Zürich.
Inszenierung Barbara Weber Mit Yvon Jansen, Sebastian Rudolph, Anne Ratte-Polle, Rahel Hubacher Live Musiker Michael Haves
Eine Produktion von Hebbel am Ufer Berlin, Theater am Neumarkt Zürich und Wiener Festwochen in Koproduktion mit Kampnagel Hamburg. Mit Unterstützung von Hauptstadtkulturfonds Berlin. In Kooperation mit brut Wien.

Publikumsgespräch am 15. Mai im Anschluss an die Vorstellung in brut im Künstlerhaus. Eintritt frei.
(19,- /diverse Ermäßigungen)
Karten bei den Wiener Festwochen
Telefon(+43-1) 589 22 11
www.festwochen.at

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