hoelb/hoeb
training - Spielstätte für einen inklusiven Humanismus
Begeistert von Werwölfe, Hausschweine und Terminatoren, einem Text des Philosophen Thomas Macho, beschäftigt sich das Künstlerduo hoelb/hoeb in seinem neuem Projekt training mit physischen Transformationsprozessen und Körperbildern an der Schnittstelle von Mensch, Tier und Robotik.
Im Zentrum stehen körperliche Verwandlungen, die aus Krankheit, Behinderung oder anderen Formen von Diversität resultieren und die oftmals Ausgrenzung und Marginalisierung zur Folge haben. Es werden körperliche Disziplinierungsprozesse hinterfragt, die von Behinderung über die Themen Queer und Kunst bis hin zu Sport, Cyborgs und Animal Studies reichen. Dazu installieren hoelb/hoeb im Künstlerhaus Wien für drei Tage ein Trainingslabor für einen inklusiven Humanismus. Turngeräte, Recks, und Sprossenwände werden mit nachgebauten MRT-Scannern, Intensivbetten, Lagerungspolstern, Prothesen, Robotern und Spritzenpumpen zu einem assoziativen Raumsetting verbunden. Über 20 Beteiligte aus den Disziplinen Kunst, Wissenschaft/Forschung und soziale Praxis führen synchron und vor Ort themenbezogene Performances, Lectures sowie Trainingseinheiten durch. Gemeinsam mit KünstlerInnen, Betroffenen und ExpertInnen nimmt das Publikum hier an einem interdisziplinären Prozess des Annäherns, Ausprobierens und Trainierens teil. Ein breites Darstellungsspektrum von Inklusion und Integration das Schnittstellen zwischen Alltag, Kunst und sozialen Choreografien dokumentiert, wird raumübergreifend in Szene gesetzt.
Seit 2000 arbeiten Barbara Hölbling und Mario Höber unter dem Namen hoelb/hoeb als Künstlerduo zusammen. In ihrer künstlerischen Arbeit konzentrieren sie sich auf inter- und transdisziplinäre Projekte, die das Ziel verfolgen, Kommunikationsräume zu generieren. So etwa in ihrem Vorgängerprojekt Close Link beim steirischen herbst, das sich mit Menschen im Wachkoma und deren Bewusstseinslagen beschäftigte. hoelb/hoeb waren bereits öfters im brut zu Gast, zuletzt 2013 mit der Rauminstallation upgrade/downgrade 2nd sowie 2014 mit der Performance on duty bei der Eröffnung des imagetanz Festivals.
Alle Beteiligten des Projekts sind während den Öffnungszeiten vor Ort und führen Interventionen und Lectures durch. Täglich findet ein Spiel der Blindentorball-Mannschaft statt. Das ausführliche Programm zu den einzelnen Performances, Lectures und Trainingseinheiten folgt in Kürze.
Öffnungszeiten
6. März, 18 bis 22 Uhr
7. März, 15 bis 21 Uhr
8. März, 13 bis 19 Uhr
Detailprogramm
Freitag, 6. März 2015, 18 bis 22 Uhr
18:00 Uhr Eröffnung
Katalin Erdödi, Kuratorin imagetanz Festival.
Anja Quickert, Journalistin/Autorin: Vom Abstand zu den Dingen
Prof. Susanne Alteneder, Direktorin Bundes Blindenerziehungsinstitut
hoelb/hoeb, Barbara Hölbling und Mario Höber
18:30 Uhr Interaktionen aller Beteiligten / Rundgang
19:00 Uhr Performance, Interaktion Gerlinde Ofner
21:30 Uhr Lecture Performance MTA-ELTE Comparative Ethology Research Group, Budapest
Samstag, 7. März 2015, 15 bis 21 Uhr
15:00 Uhr Gymnastik, Aufwärmübungen Tone Fink
15:30 Uhr Performance Anna Trauffer mit Daniela und Angelika Angerer
16:30 Uhr Lecture Performance MTA-ELTE Comparative Ethology Research Group, Budapest
18:00 Uhr Performance Anna Trauffer / Lecture Josef Barla
18:30 Uhr Nina Hömberg Inklusive Filme und Musik Anna Trauffer
20:00 Uhr Julia Kurz Vermittlungsprozesse
20:30 Uhr Lecture Performance MTA-ELTE Comparative Ethology Research Group, Budapest
Sonntag, 8. März 2015, 13 bis 19 Uhr
13:00 Uhr Gymnastik, Aufwärmübungen Tone Fink
13:30 Uhr Lecture Performance MTA-ELTE Comparative Ethology Research Group, Budapest
14:00 Uhr Performance Anna Trauffer mit Daniela und Angelika Angerer
14:30 Uhr Andreas Karl Interview mit Michaela Löschnigg-Tausz / Gerlinde Ofner
15:00 Uhr Performance Anna Trauffer / Phillip Schaufelberger
15:30 Uhr Besichtigung Redaktionsbüro / Gespräch mit Julia Kurz
16:00 Uhr Phillip Schaufelberger: Performance mit Signaltönen aus der Intensivmedizin
17:00 Uhr Nina Hömberg Impulsreferat: Inklusion
17:30 Uhr Caro Dorn: Exoplaneten
18:00 Uhr Resümee von Andreas Karl und Katherina Kinzel
Beteiligte
hoelb/hoeb – Barbara Hölbling und Mario Höber, KünstlerInnen, Wien
Susanne Alteneder – Direktorin des Bundes-Blindeninstituts, Wien
Attila Andics – Comparative Ethology Research Group, Budapest
Josef Barla – Philosoph (Robotik), Wien
Caroline Dorn – Astrophysikerin, Bern
Nina Hömberg – Inklusionsforscherin, Berlin
Andreas Karl – Musikwissenschaftler, Mitarbeit team hoelb/hoeb, Wien
Jumping Sumo und Valentin Hasler, Wien
Katherina Kinzel – Forscherin zur Wissenschaftsgeschichte, Wien
Julia Kurz – Kuratorin und Kunstvermittlerin, Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig
Michaela Löschnigg-Tausz – Pflege Wachkoma, Team Albert-Schweitzer-Klinik
Thomas Macho – Kulturwissenschaftler und Philosoph, Berlin
Gernot Müller-Putz – Laboratory of Brain-Computer Interfaces, Graz
Gerlinde Ofner – Diplomkrankenschwester/Kunsttherapeutin , Graz
Haiko Pfost – freier Kurator, Mitarbeit team hoelb/hoeb, Wien
Anja Quickert – Journalistin, Autorin, Berlin
Philipp Schaufelberger – Jazzgitarrist, Komponist, Zürich
Thomas Schelischansky – Leitung Intensivpflege, LKH Graz
Erich Schmid – Pädagoge am Bundes-Blindeninstitut Wien
Kerstin Tiefenbacher – Sozial- und Kulturanthropologin, Redaktionsteam training
Sechs Torballspieler und die Spielleiterin Judith Kowal
Anna Trauffer – Kontrabassistin, Sängerin, Zürich mit Angelika und Daniela Angerer, Schülerinnen des Blindeninstituts
Eine Koproduktion von hoelb/hoeb und imagetanz/brut Wien in Kooperation mit dem Künstlerhaus k/haus und der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien, des Bundeskanzleramts Österreich Kunst und Kultur, des Bundes-Blindenerziehungsinstituts Wien, der Sammlung Günther Brodar, von ArjoHuntleigh, B. Braun, Triple A Aqua Service, Dräger, Stadt Feldbach, der Albert-Schweitzer-Klinik Graz, der Comparative Ethology Research Group Budapest, WU Wien, Ludwig & Adele, Vienna Business School und dem Laboratory of Brain Computer Interfaces/Technische Universität Graz.
€ 6,– Einheitspreis, Ticket gilt für alle Tage
Tagesticket imagetanz € 16,– /10,– ermäßigt /8,– mit brutkarte*
Festivalpass imagetanz € 56,– /34,– ermäßigt /25,– mit brutkarte*