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13. bis 21. November 2007

Lina Saneh

I had a dream, mom…

Film: 46 Min., Libanon, 2006, in arabischer Sprache mit englischen Untertiteln
Österreichische Erstaufführung
Der Blick der Kamera richtet sich direkt auf ein Gesicht, das von gespannter Aufmerksamkeit über Erheiterung bis zu Besorgnis ständig seinen Ausdruck wechselt. Mit voller Konzentration folgt eine Mutter der Stimme ihrer Tochter, die ihr einen Traum erzählt. Fasziniert von der Erzählung, versucht die Mutter durch gezieltes Nachfragen den Ursachen und Geheimnissen des Traumes auf die Spur zu kommen. Dabei verliert sie jedoch immer wieder die ihr bereits erzählten Details aus dem Gedächtnis und beginnt wiederholt dieselben Fragen zu stellen. Was Traum und was Wirklichkeit im realen Alltag in Beirut ist, verschwimmt dabei immer mehr. Fragen zu Realität und Fiktion, Erinnerung und Geschichte, Rationalität und Irrationalität sind Themen, die die Künstlerin Lina Saneh in ihren Arbeiten aufgreift. „In diesem Interview mit meiner Mutter habe ich Antworten auf all diese Fragen gefunden, aber nicht auf einem intellektuellen Weg, sondern in der alltäglichen Beziehung zu meiner Mutter.“ Der komische Aspekt in dieser Arbeit ist von Linah Saneh durchaus beabsichtigt. Sie verweigert sich auch dem Vorwurf, ihre demenzkranke Mutter als Mittel für ihre Kunst zu missbrauchen: „Meine Mutter ist nicht ohne Bewusstsein darüber, was sie sagt. Nur weil jemand behindert ist, glauben wir, nichts mehr von dieser Person lernen zu können und verstecken sie. Meine Mutter ist ein intelligenter und sensibler Mensch. Ich bin stolz auf sie. Es ist für mich wichtig, das was sie zu sagen hat, mit anderen Menschen zu teilen.“
Eine Produktion von Lina Saneh und Ashkal Alwan – The Lebanese Association for Plastic Arts Beirut.
(Eintritt frei)

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