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„Früher haben mein Vater und ich gemeinsam mit Holz gebastelt, Fahrräder repariert, Kirschen gepflückt und Reisen unternommen. Heute ermöglicht meine Tätigkeit als Choreograph nur noch wenig Zeit und Raum für gemeinsame Projekte.“ (Martin Nachbar) Das Stück Repeater ist ein Lösungsvorschlag: Martin Nachbar lädt seinen pensionierten Vater ein, als Amateur im eigentlichen Wortsinn, als (Tanz-)Liebhaber, an seiner Arbeit teilzuhaben. Dabei geht es ebenso um die Konfrontation lang gehegter Konfl ikte, wie um das Entdecken überraschender Vorteile des Anderen. Die Frage, ob der Sohn die Verhaltensweise des Vaters wiederholt, stellt sich immer wieder. Sie wird in Repeater aber auch umgekehrt: Der Vater, der die vom Sohn vorgegebenen Bewegungsmuster nachmacht, lernt und wiederholt. Im Mittelpunkt steht dabei immer das gemeinsame Projekt, ein Tanzstück zu machen. Das Vakuum jahrelanger Stille, das damit gefüllt wird, wird so zu einer Präsenz auf der Bühne, in der Vater und Sohn zusammen agieren und zu einer gemeinsamen Intensität gelangen, die über das private Verhältnis hinausgeht.
Eine Produktion von Martin Nachbar in Koproduktion mit brut Wien, FFT Düsseldorf und Sophiensaele Berlin. Gefördert aus den Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.