Lea Martini & Rodrigo Sobarzo de Larraechea
PARAMOUNT MOVEMENT
Zwischen dem 14. und dem 17. Jahrhundert wurden in Europa immer wieder Ausbrüche ungemein bizarren Tanzens dokumentiert, die Einzelne und Menschenmassen tage-, wochen- und monatelang in Ekstase versetzten. Tanz war damals sehr wahrscheinlich eine Reaktion des Körpers auf Überbelastung in prekären sozialen und politischen Verhältnissen. Im Grunde entzieht sich das Phänomen der Tanzepidemie allen bisherigen Erklärungen. Lea Martini und Rodrigo Sobarzo de Larraechea setzen genau hier an und beschäftigen sich in ihrem Stück PARAMOUNT MOVEMENT mit dem Tanz als irrationaler Reaktion auf Ereignisse, die das menschliche Fassungsvermögen übersteigen. Künstliche Flutungen, Bombenteppiche, Tiefseebohrungen und atomare Explosionen – angesichts der schwerwiegenden Eingriffe des Menschen in seine Umgebung wird der Körper zum Resonanzraum unabsehbarer Maßlosigkeit. Was erzählen Körper in überragender (paramount) Bewegung über etwas, das sie nicht erfassen können?
Die zwei PerformerInnen wollen anstecken und setzen sich etwas Gewaltigem aus. Auf dem schmalen Grat zwischen Tagtraum und Realität sprengt PARAMOUNT MOVEMENT die Grenzen des Vorstellbaren und überwältigt das Publikum mit einer unstillbaren Sehnsucht nach Intensität und Körperlichkeit.
Choreografie/Performance Lea Martini, Rodrigo Sobarzo de Larraechea Dramaturgische Beratung Adam Linder, Igor Dobricic Musik Tian Rotteveel
Licht Benjamin Schälike Produktion Anna Wagner
Eine Koproduktion von Lea Martini & Rodrigo Sobarzo de Larraechea, imagetanz/brut Wien und sophiensæle, Berlin.
Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds Berlin, mit freundlicher Unterstützung von hetveem theater, Amsterdam, K3 Zentrum für Choreographie/Tanzplan Hamburg und Dock 11/Eden Berlin.