Doris Uhlich
Come Back
„Uhlich belässt ihren Akteuren eine milde, selbstironische Distanz zum eigenen Schicksal: eine bemerkenswerte
Aufführung einer bemerkenswerten Künstlerin.“Salzburger Nachrichten
„Ein berührender Abend, der beweist, dass ein Comeback auch ganz entspannt sein kann. Unbedingt anschauen!“ Kronen Zeitung
„Im Ballettsystem passt man ab Anfang 40 nicht mehr ins Bild der Leichtigkeit und der ewigen Jugend. In den Körpern stecken aber noch Potenzial und antrainierte Kraft, die auf der Opernbühne keinen Platz mehr finden. Mich interessiert das Ausgraben der brachliegenden Potenziale und die Neu¬orientierung in meinem zeitgenössischen Tanzsystem, ohne zu bewerten, dass mein System besser ist.“ Doris Uhlich
In Come Back lässt die Choreografin Doris Uhlich fünf ehemalige BalletttänzerInnen der Wiener Staats- und Volksoper auf die Bühne zurückkehren, lange nach dem Ende ihrer Tanzkarriere. Ein Jahr haben die TänzerInnen gemeinsam mit Uhlich eine futuristische Archäologie betrieben: Ausgehend von der verinnerlichten Hierarchie und der strengen Körpertechnik des Balletttanzes, die einmal ihre zweite Natur war, ging es dabei nicht um eine nostalgische Rückschau oder um persönliche Versäumnisse, sondern um riskante Ausblicke: Welche Kraft steckt hier und jetzt in diesen disziplinierten, mit der Zeit transformierten Körpern? Wohin kann sich diese Kraft heute entladen? Wie kann man ein verinnerlichtes System beweglich machen? Während ihre AltersgenossInnen Ende der 1960er-Jahre gegen die bestehende Ordnung revoltierten, trainierten sie an der Stange. Haben sie die Aufbruchszeit um sie herum mitverfolgt? War ihnen bewusst, welche Wende draußen stattfand? Mit ihrem Come Back gründen die ehemaligen TänzerInnen als Pensionäre radikal und selbstironisch ihre eigene revolutionäre Bewegung. Ihr Material: politisch brisante Körper, die an der Disziplinierung ihrer Leiber rütteln, die utopische Bewegungslandschaften suchen und ihre Grenzen als politische Chance sehen. Come Back ist der dritte Teil einer Trilogie, in der Doris Uhlich die historische Entwicklung und die stringenten Formen des klassischen Balletttanzes auslotet. In SPITZE (2008) setzte sich Uhlich mit dem Ideal des Spitzentanzes und der romantischen Idealisierung der Ballerina auseinander. In Rising Swan (2010) ließ Uhlich den Sterbenden Schwan von Anna Pavlova in der Gegenwart wiederauferstehen und setzte ihn in Beziehung zum Auf und Ab des Weltgeschehens.
www.dorisuhlich.at
Im Anschluss an die Premiere am 16. Jänner Auflegerei in der Bar im Künstlerhaus: The incredible sparkling DJ ladies Ruth & Andrea mit 60ies, disco and queer pop *. Come, dance and celebrate!
Im Anschluss an die Vorstellung am Donnerstag, 24. Jänner, findet ein Publikumsgespräch statt.
Choreografie Doris Uhlich Dramaturgische Zusammenarbeit Constanze Schellow Licht Monika Gruber Ton Gerald Pappenberger Raumkonzeption Alexander Schellow Künstlerische Beratung Yoshie Maruoka Produktion Christine Sbaschnigg | insert (Theaterverein)
Mit Marialuise Jaska, Susanne Kirnbauer, Percy Kofranek, Renate Loucky, Violetta Springnagel-Storch
Eine Koproduktion von brut Wien, De Internationale Keuze van de Rotterdamse Schouwburg Rotterdam, Festspielhaus St. Pölten, Göteborgs Dans & Teater Festival Göteborg, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main, NXTSTP, steirischer herbst Graz.
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturprogramms der Europäischen Union und der Kulturabteilung der Stadt Wien. Dank an Judith Staudinger, Elisabeth Schack, Armin Anders und Andrea Salzmann.
€ 14,–/8,–/6,– mit brutkarte*