Stacy Makishi
The Falsettos
„It wasn’t like it was friggin’ Cobain. It was just a little suicidal gesture, that’s all.“ Tony Soprano
In ihrer Soloperformance The Falsettos gewährt Stacy Makishi mit einem Mix aus Performance und Stand-up-Comedy tiefe Einblicke in die Abgründe ihres Wesens. In einem minimalistischen Setting werden Tod, Depression und die Angst vor der Sterblichkeit der eigenen Mutter geschickt mit popkulturellen Elementen zu einer absurden, intimen Collage verwebt. Neben der Inspiration durch Spielbergs Heimkehrer-Epos E.T. und On A Clear Day You Can See Forever, in dem Barbra Streisand eine wirre Hellseherin in psychiatrischer Behandlung mimt, holt Makishi die Serienfigur Tony Soprano als eine Art Seelenverwandten auf ihre Bühne. Der große Mafiaboss mit den noch größeren Angstzuständen ist als zeitgenössisches Aushängeschild für die Allmacht der Depression eine erstklassige Wahl und kommt Makishis eigener Erfahrung mit Therapien, intensiven Gefühlen für Tiere und der Suche nach einem Heim sehr gelegen. The Falsettos ist eine zutiefst menschliche und ehrliche Performance, die Tabus über Tod, Gewalt und Gefühle aufdeckt. Spätestens wenn Makishi über das Unaussprechliche spricht und laut über den Mord an ihrer Mutter nachdenkt, um ihr die Bürde des Alterns zu ersparen, werden Liebe und Gewalt als alte Bekannte identifiziert.
Die Arbeiten der in London lebenden Hawaiianerin Stacy Makishi reichen von Live Art, Film, Installation bis zu bildender Kunst. The Falsettos ist eine lockere Fortsetzung der Lecture-Performance The Making of Bull: The True Story, die sich, angelehnt an den Filmklassiker Fargo der Coen-Brüder, ebenfalls bei der Popkultur bedient. Die Arbeit tourte international und wurde 2010 auch im brut gezeigt. www.artsadmin.co.uk; www.stacymakishi.com
Im Anschluss an die Performance am 27. Februar wird Claire Nolans Dokumentarfilm The Making of The Falsettos gezeigt. Nolan hat Stacy Makishi bei der Entwicklung ihres Stücks begleitet und lädt das Publikum ein, den Entstehungsprozess der Performance hautnah zu erleben. Neben ausführlichen Interviews mit den Beteiligten Vick Ryder, Peggy Shaw, Joshua Sofaer und Lois Weaver liefert der Film ein persönliches Porträt der Künstlerin und einen Einblick in die Wirkung, die Kunst auf Beziehungen haben kann.
Im Anschluss an die Vorstellung am 28. Februar findet ein Publikumsgespräch statt.
Von und mit Stacy Makishi Licht/Technik Jo Palmer Video/Animation Claire Nolan Produktion Artsadmin
Eine Koproduktion von Chelsea Theatre London, Colchester Arts Centre und The Basement Brighton. Mit Unterstützung von The Roddick Foundation und der National Lottery in Zusammenarbeit mit dem Arts Council England. Mit Sachunterstützung von New Unity und Queen Mary University.
€ 14,– Vollpreis
€ 8,– ermäßigt
€ 6,– mit brutkarte*