22. und 23. October 2009
Fuckhead
Carnival of Souls
„Wir glauben an die transformative Energie des Karnevalesken.
Wir glauben an die mentale Barrieren niederreißende Macht der Bässe.
Wir glauben an die psychovegetative Wirkung binauraler Phasenverschiebung.
Wir glauben an die inspirierende Kraft des gesungenen Wortes.
Und insgeheim glauben wir daran, die Welt verändern zu können.“ Fuckhead
„Rude performance art, sonic violence, nudities, digital madness and fun!“ – so wird die Formation Fuckhead auf einer Website beschrieben. 1988 als Industrial-Duo gegründet, nehmen mit der Zeit performative Elemente bei den Auftritten der Gruppe rund um Didi Bruckmayr eine immer zentralere Rolle ein.
In ihrer Produktion Carnival of Souls, benannt nach dem gleichnamigen Horrorfilm, ziehen Fuckhead die teils religiösen, teils volkstümlich-festlichen Motive aus Hieronymus Boschs Bildern heran, um der karnevalesk-grotesken Form nachzugehen. Der russische Literaturwissenschaftler und Kunsttheoretiker Michail Bachtin prägte den Begriff des „grotesken Realismus“: Seine subversive Kraft erwirbt das Groteske, indem es das Subjekt ausweitet, die Grenzen des Leibes überschreitet und sich mit anderen Leibern/Subjekten vermengt. Den grotesken Leib kennzeichnen seine grenzüberschreitenden Organe, die körperlichen Aus- und Einbuchtungen, mit denen er sich mit anderen Körpern und Gegenständen verbindet. Bei Bosch ist dieser Körper immer ein werdender und vergehender, „er ist nie fertig oder abgeschlossen, er ist immer im Entstehen begriffen und erzeugt selbst stets einen weiteren Körper“ (Michail Bachtin).
Die grausamen und überzeichneten Motive Boschs von Narrentagen, Karnevalen und Fronleichnamsfesten, wie in „Das Steinschneiden“, „Der Gaukler“ sowie Teilen der Triptychen „Der Heuwagen“ und „Das Tausendjährige Reich“, erfahren in dieser Performance eine Rückübersetzung in den säkularen Theaterraum.
www.fuckhead.at
Von und mit Siegmar Aigner, Peter Bittermann, Dietmar Bruckmayr, Thomas Grusch, Alexander Jöchtl, Dieter Kern, Michael Strohmann
Eine Koproduktion von Fuckhead und brut Wien. Mit Unterstützung des SKE-Fonds.
13,-/7,- ermäßigt