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18. bis 21. May 2012

Wiener Festwochen

Guillermo Calderón – Villa + Discurso (Villa + Ansprache)

Österreichische Erstaufführung

In spanischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Was soll werden aus dem Ort des Grauens, an dem Pinochet bis 1988 seine GegnerInnen foltern und ermorden ließ? Die Überlebenden der berüchtigten, noch kurz vor Ende der chilenischen Diktatur dem Erdboden gleichgemachten Villa Grimaldi in Santiago haben sich zerstritten über die Frage, wie der Folteropfer angemessen gedacht werden kann. Nun sollen die Nachgeborenen entscheiden: Drei Frauen, viel zu jung, um die Diktaturzeit selbst erlebt zu haben, müssen wählen zwischen der Rekonstruktion der Villa samt Zellen und Folterkammern und der Errichtung eines Mahnmals, Informationszentrums, Gedenkparks oder Museums. „Warum wir?“, fragen sie sich. Inwieweit ist die Geschichte ihres Landes auch ihre persönliche? Guillermo Calderón, einer der wichtigsten zeitgenössischen Autoren und Regisseure Chiles (2009 mit Neva und Diciembre in Wien), lässt seinem grandiosen Stück Villa einen ebenso brisanten zweiten Text folgen, Discurso: eine imaginierte Abschiedsrede von Michelle Bachelet, Chiles erster Präsidentin (2006–2010), einst selbst Opfer der Militärdiktatur und dann personifizierte Hoffnung der Linken auf Umverteilung. Sie fragt sich, ob es Versöhnung oder zumindest „Wiederbegegnung“ geben kann, ohne enttäuschte Erwartungen.

Publikumsgespräch am 19. Mai im Anschluss an die Vorstellung.

Text und Inszenierung Guillermo Calderón Bühne und Kostüme María Fernanda Videla Produktionsleitung und Regieassistenz María Paz González Mit Francisca Lewin, Macarena Zamudio, Carla Romero

Gastspiel. Eine Koproduktion von Teatro Playa, Santiago de Chile, Fundación Festival Internacional Teatro a Mil, Santiago de Chile.

€ 19,–/Ermäßigungen

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