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6. bis 12. November 2013

Jan Machacek

Normarena

Erstaufführungbrutproduktion

„Wir übernehmen Verantwortung, jawohl, aber nicht für uns, wir nehmen die Verantwortung, aber die lassen wir nicht bei uns, hoppla, jetzt ist die über die Hecke geflogen, die Verantwortung, jetzt ist sie umgekippt, in eine Ohnmacht hinein.“ Gerhild Steinbuch, Textauszug Normarena

Männlich, weiß, heterosexuell – diese Eigenschaften scheinen noch immer die besten Voraussetzungen für gesellschaftlichen Erfolg zu sein. In Normarena lehnt sich ein derart privilegierter Akteur auf und startet den Versuch, aus seinem goldenen Käfig zu entfliehen. Doch seine Kritik steckt von Anfang an in einem Dilemma: Wie kann er die Normen und Konventionen, die ihn geformt haben, überhaupt infrage stellen?
Was bleibt, wenn er sich von diesen distanziert? Der Medien- und Performancekünstler Jan Machacek schafft in Normarena eine spektakuläre Versuchsan­ordnung: Der Schauspieler Max Mayer – in Wien aus Burgtheater und Schauspielhaus bestens bekannt – befindet sich in einer transparenten, rotierenden Apparatur. Mensch und Maschine produzieren gemeinsam Sprache, bewegte Bilder und Musik. Dabei entstehen visuelle Phänomene, die dem Flackern eines Films ähnlich sind. Die Performancemaschine auf der Bühne wird zum Projektionsraum für das komplexe und unsichtbare System aus Normen und Zuschreibungen, dem sich jeder Mensch ausgesetzt sieht. Der Akteur von Normarena jedoch startet eine Rebellion gegen seine Normalität, die ihn privilegiert und funktionieren lässt.
Der Text des Stücks stammt von der österreichischen Autorin Gerhild Steinbuch, die ihn eigens für diese Arbeit entwickelt hat. Er setzt die Selbstreflexion des Akteurs in Gang und unterzieht das Gefüge zwischen Protagonist und normierender Macht der Maschine einem Belastungstest. Mit Normarena zeigt Jan Machacek bereits seine vierte Arbeit im brut. machacek.klingt.org

Im Anschluss an die Vorstellung am 11. November findet ein Publikumsgespräch statt.

Konzept, Raum, Regie Jan Machacek Performer Max Mayer Text Gerhild Steinbuch Livemusik, Videosoftware Oliver Stotz Dramaturgische Beratung Judith Staudinger Technik Jakob Scheid Licht Sabine Wiesenbauer Kostüm Lise Lendais

Eine Koproduktion von am apparat/Jan Machacek, brut Wien und SPIELART Festival München.
Mit Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien und des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur.

€ 14,–/8,–/6,– mit brutkarte*

München: 29. und 30. November 2014 (Theaterfestival SPIELART)

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