Bruce LaBruce
The Bad Breast
„I don’t even want to get into the fact here that I was a bottle-fed baby, and its implications in my own childhood development, although I’m sure it will significantly inform the development of The Bad Breast!“ Bruce LaBruce
In The Bad Breast nimmt der in Berlin und Toronto lebende Filmemacher Bruce LaBruce alle an die Brust, die nach wie vor an der phallozentrischen Logik festhalten. Ausgangspunkt des oralen Musicals sind die Erkenntnisse der Freud-Schülerin Melanie Klein, die der Theorie des Ödipuskomplexes ihre These von der „guten und bösen Brust“ entgegengestellt hat – und an die symbolische Stelle des Phallus damit die weibliche Brust gesetzt hat. The Bad Breast ist ein queerer Genremix aus Hollywood-Melodramen und europäischem Kunstfilm zwischen Feminismus und Psychoanalyse. Die Musik hat Planningtorock komponiert. In der Hauptrolle La Sachsse, bereits bekannt als Diva Hella Bent aus dem queeren Zombiefilm Otto; or, Up with Dead People und als Leading Lady der „homosexuellen Intifada“ Gudrun in The Raspberry Reich. Sie verkörpert in The Bad Breast die nympho-hysterische Patientin. Als Psychoanalytikerin steht ihr Katharina Klewinghaus gegenüber, die bereits als Underground-Filmregisseurin Media Yarn in Otto; or, Up with Dead People überzeugte. Ebenso tritt das Zwei-Meter-Drag-Performance-Wunder Vaginal Davis auf. Das Bühnen- und Kostümbild stammt vom Berliner Künstler Marc Brandenburg, der für seine seriell-sakrale Fenstergestaltung des Berliner Technotempels Berghain bekannt ist. Wer denkt, dass die Liaison von Feminismus und Psychoanalyse nicht amüsant ist, wird hier eines Besseren belehrt.
Am 17. Dezember findet im Anschluss an die Vorstellung ein Gespräch mit der Film- und Medienwissenschafterin Dr. Andrea B. Braidt und Bruce LaBruce statt.