Christina von Braun

Christina von Braun, Professorin am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, spricht über Geld als Zeichensystem, das im Verlauf seiner Existenz immer abstrakter, immaterieller geworden ist. In dem Maße, in dem sich das Geld in ein reines Zeichensystem verwandelte, wuchs seine Fruchtbarkeit. Geld sprießt, die Wirtschaft blüht, die Zeichen sind zu wuchernden Zellen geworden. Aber das Geld begnügt sich nicht mit dem eigenen Wachstum: Es will sich auch inkarnieren – und dies vornehmlich im menschlichen Körper. Durch Lebensversicherungen, Reproduktionstechniken und käuflichen Sex wird der menschliche Körper als neuer Goldstandard bis in jede einzelne Zelle zum Garanten für die Zeugungs- und Wachstumsfähigkeit des Geldes.

Christina von Braun, professor in the Institute of Cultural Studies at Humboldt University Berlin, talks about money as a sign system which over the course of its existence has increasingly become abstract, immaterial. To the same extent that money has become a pure sign system, its fertility has grown. Money grows, the economy is blooming and the signs have become rampant cells. But money doesn’t content itself with its own growth. It also wants to incarnate itself – primarily in the human body. Through life insurances, reproduction techniques and sex for money, the human body as the new gold standard becomes the guarantor for money’s fertility and capability to grow.

Eintritt frei