Julius Deutschbauer
Quatschbude
Bequatschung rund um die Uhr: 4. bis 19. März
Livebequatschung täglich: 4. bis 19. März, 17 bis 20 Uhr
Quatsch- und Quasseldisco: 12. März, ab 22 Uhr, brut im Künstlerhaus/Bar brut deluxe
Lesen und Handarbeiten in der Quatschbude: 13. März, 17 bis 20 Uhr, Thema: Quatsch,
19 Uhr: Lesung von Reto Hänny
„Wir werden die großen Menschenmengen [bequatschen], die die Arbeit, das Vergnügen oder der
Aufruhr erregt; [bequatschen] werden wir die vielfarbige, vielstimmige Flut der Revolutionen in den
modernen Hauptstädten; [bequatschen] werden wir die nächtliche, vibrierende Glut der Arsenale
und Werften, die von grellen elektrischen Monden erleuchtet werden; die gefräßigen Bahnhöfe,
die rauchende Schlangen verzehren; die Fabriken, die mit ihren sich hochwindenden Rauchfäden
an den Wolken hängen; die Brücken, die wie gigantische Athleten Flüsse überspannen, die in der
Sonne wie Messer aufblitzen; die abenteuersuchenden Dampfer, die den Horizont wittern; die
breitbrüstigen Lokomotiven, die auf den Schienen wie riesige, mit Rohren gezäumte Stahlrosse
einherstampfen, und den gleitenden Flug der Flugzeuge, deren Propeller wie eine Fahne im Winde
knattert und Beifall zu klatschen scheint wie eine begeisterte Menge.“
Filippo Tommaso Marinetti: Manifest des Futurismus
„Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man quatschen.“
Knatsch! Matsch! Patsch! Quatsch! Schlagen, Fallen, Waten, Treten.
Quatschen und Quetschen und breitmaulig Schwätzen.
Klatschen und Quasen und Quasseln und Quattern und Quaken wie Frösche.
Zu jeder Zeit, o welche Pein!, finden in jeden Quatsch wir uns hinein.
Wir quappeln Brei und quetschen Quatsch und quatschen unverständlichen Scheiß, wie
sich’s für echte Quatschfinken gehört. Wir watscheln im Gehen wie Enten und trinken
Quatschbier und politisieren wie in Bierzelten und essen überreifes Obst. Wir quappeln und
knatschen und quantschen die Quetschke. Quatschlich und quätschlich und quatschlig ist,
wer quatschig und quatschelich und quätschlig quatscht.
Und das alles in einer Bude mit den akkuraten Maßen 295 x 236 die Länge und die Breite,
250 die Höhe, aufgestellt exakt zwischen dem brut im Künstlerhaus und dem Musikverein.
Uns ist schon ganz quatschelig zumute. Wir sind die aller Quatschlichsten von hier bis Paris,
von Paris bis Texas und unser Publikum mit uns. Und sind wir gerade nicht selbst am
Quatschen, dann quatscht die Bude selbstredend für uns, und das rund um die Uhr.
Am 13. März wird die Quatschbude von der Bibliothek ungelesener Bücher eingenommen. Gegründet 1997 im Museumsquartier, ist diese seit 2000 immer wieder nomadisch u. a. in Museen, Galerien, Theatern und Universitäten unterwegs und versammelt mittlerweile über fünfhundert Bücher und Interviews zu ungelesenen Büchern. Unter dem Titel Lesen und Handarbeiten im Zirkel veranstaltet die Bibliothek ungelesener Bücher regelmäßig einen Lesezirkel und eine Dichterlesung. Passend zur Quatschbude lautet diesmal das Thema: Quatsch. Um 19 Uhr findet eine Lesung von Reto Hänny statt.
“What you can’t talk about, you have to talk nonsense about.”
After last summer’s half-theatre, Julius Deutschbauer this time really bangs the nonsense-drum. Between brut and Musikverein he will set up a Quatschbude (Nonsense Booth) with the exact measurements of 295 x 236 in length and width, and 250 in height, in which there’ll be blabbing, blethering and gibbering during the entire festival. And whenever no-one is talking nonsense live, the booth will just do so itself, nonstop.
On 13 March the Library of Unread Books enters the Quatschbude with a round of reading and handicrafts on the subject of nonsense. At 7 pm there is a reading by Reto Hänny.
Mit Gabriel Schöller, DJ Opalia, Reto Hänny und Materialien aus der Quatschschublade von Deutschbauer/Spring
Eine Koproduktion von Julius Deutschbauer, imagetanz/brut Wien und Kunst im öffentlichen Raum Wien.
Mit Unterstützung der Galerie Thaddaeus Ropac, Paris/Salzburg.
Eintritt frei